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Hauptschalter

  • An jeder separaten Netzspannungszufuhr der Anlage oder Maschine muss ein Hauptschalter vorhanden sein. Dieser Hauptschalter muss abschliessbar sein. Die Farben des Hauptschalters muss in den Signalfarben rot/gelb ausgeführt sein.

  • Die Eingangsklemmen des Hauptschalters müssen berührungssicher abgedeckt sein.

  • Die Leitungen, die nach dem Ausschalten des Hauptschalters stromführend sind, müssen die Farbe orange haben.

Klemmen

  • Klemmen die nach dem Ausschalten des Hauptschalters Spannung führen, müssen vor unbeabsichtigter Berührung geschützt sein. Es muss eine Abdeckung angebracht werden. Zusätzlich muss die Abdeckung mit einem Warnzeichen versehen werden.

  • Werden an Klemmen die 230V oder 400V führen Brücken eingesetzt, müssen diese isoliert sein.

  • Alle Klemmen-Gruppen müssen beschriftet sein. Auch die Einzelklemmen müssen einzeln beschriftet sein. Die Beschriftung muss mit dem Elektro-Schaltplan übereinstimmen.

  • An jeder Einzelklemme darf maximal 1 Leiter angeschlossen werden. Die Mehrfachbelegung von einzelnen Klemmstellen ist nicht erlaubt!

  • Wenn es sich nicht vermeiden lässt, zwei Leiter an einer Klemmstelle anzuschliessen, dann müssen unbedingt geeignete Doppel-Aderendhülsen verwenden werden.

  • Für den Anschluss von Sensoren bitte mehrstöckige Reihenklemmen verwenden. 4-Stöckige Reihenklemmen sind besonders geeignet für den Anschluss von Sensoren, da nur eine anstatt vier Positionen der Reihenklemme belegt werden müssen. Durch den Einsatz solcher Klemmen kann Platz im Schaltschrank gespart werden. Auch ist eine spätere Fehlersuche wird dadurch einfacher.

Absicherung

Maschinenhauptsicherung

  • Bei Betriebsspannung 230V muss die Maschinen-Hauptsicherung 2-polig ausgeführt sein. Das heisst, dass sowohl der Leiter L1 als auch der Neutralleiter N über den Sicherungsautomaten laufen muss. Der Grund ist, dass das Europäische Schuko-System eine Polaritätsumkehr erlaubt. <br>Bei Betriebsspannung 400V muss ein 3-poliger Leitungsschutzschalter eingesetzt werden. Der Bemessungsstrom des Leitungsschutzschalter muss passend zu dem abgangsseitig verwendeten Leiterquerschnitt gewählt werden (siehe Tabelle). Ist kein Leitungsschutzschalter mit dem entsprechenden Bemessungsstrom am Markt erhältlich, bitte den nächst kleineren Bemessungsstrom wählen. Z.B. (230V / 1,5mm² = Bemessungsstrom 16A).

  • Um frühzeitig einen Fehlerfall zu erkennen und so Folgeschäden zu vermeiden, empfiehlt es sich beim Leitungsschutzschalter mit einer zusätzlichen FI-Schutz-Funktion einzusetzen.

Absicherung Einzelkomponenten Eingangsseitig

  • Folgende Baugruppen müssen Eingangsseitig einzeln abgesichert werden: -Frequenzumrichter, -Servotreiber -Schütze bzw. Relais welche Strom an einen Verbraucher, z.B einen Motor liefern. Vorzugsweise sollten Leitungsschutzschalter verwendet werden. Alternativ können auch Schmelzsicherungen eingesetzt werden.

Absicherung Einzelkomponenten Ausgangsseitig

  • Der Ausgang eines jeden Netzteils muss zweipolig abgesichert werden. Vorzugsweise sollten Leitungsschutzschalter verwendet werden. Alternativ können auch Schmelzsicherungen eingesetzt werden.

Verdrahtung

Kabelschuhe / Aderendhülsen

  • Bei flexiblen Leitungen müssen grundsätzlich Kabelschuhe oder Aderendhülsen verwendet werden. Die Kabelschuhe und Aderendhülsen müssen isoliert sein. Eine Verwendung von zu grossen Kabelschuhen bzw. Aderendhülsen ist nicht erlaubt. Der Querschnitt der Kabelschuhe bzw. Aderendhülsen muss dem Querschnitt des Leiters entsprechen.

  • Es ist nicht erlaubt zwei Adern in einer normalen Aderendhülse zusammenzuführen. Sollte ein zusammenführen zweier Adern in einer Aderendhülse nicht vermeidbar sein, müssen unbedingt geeignete Doppeladerendhülsen verwendet werden.

Leiterfarben

  • Die Farben der Leiter soll folgendermassen ausgeführt sein: 230/400V: Phase (L1, L2, L3) = schwarz; Neutralleiter (N) = hellblau; Erdungsleiter (PE) grün/gelb; Leitungen welche nach dem Ausschalten des Hauptschalters noch Spannung führen = orange. 24V: +24V = dunkelblau; 0V = dunkelblau/weiss.

Kabel- / Leiterverlegung

  • Einzelne Aderleitungen dürfen nicht frei verlegt werden. Werden Einzeladern verlegt, müssen diese immer entweder in einem Kabelkanal, oder einem geschlossenen Kabelrohr verlegt werden. Kabelrohre müssen mit geeigneten Schellen fixiert werden.

  • Werden Mantelleitungen ausserhalb von Kabelkanälen oder Kabelrohren verlegt, dürfen an den Enden der Mantelleitung keine Einzeladern herausschauen. Die Leitungen müssen samt Kabelmantel in der Kabelverschraubung fixiert werden. Dies ist besonders beim Anschluss von Motoren oder Pneumatik-Ventilen zu beachten.

  • Müssen einzelne Leitungen in den Schaltschrank oder ein Klemmenkasten geführt werden, (z. B. Netzspannungsleitungen, Temperaturfühler, Sensoren...), so müssen hierfür separate Kabelverschraubungen in der Weite der jeweiligen Zuleitung vorgesehen werden.<br>Jede Leitung braucht ihre eigene Kabelverschraubung. Sollen mehrere Leitungen durch eine einzelne Öffnung geführt werden, müssen Kabelverschraubungen mit passenden Einsätzen verwendet werden. Alternativ können Kabelrohre mit entsprechenden Verschraubungen verwendet werden.

  • Beim Anschluss eines Frequenzumrichters, muss abgangsseitig eine geschirmte Leitung mit Metall-Verschraubung verwendet werden. Der Leitungsschirm muss sowohl am Frequenzumrichter, als auch am Motor auf Masse gelegt werden.

Elektrische Berührungssicherheit

  • Alle elektrischen Baugruppen die 230 V oder 400 V führen, müssen in der Schutzart IP2X oder IPXXB ausgeführt sein. Spannungsführende Kontakte dürfen nicht berührbar sein.

Zugänglichkeit der Baugruppen im Schaltschrank

  • Die elektrischen Baugruppen in den Schaltschränken oder Schaltkästen müssen frei zugänglich sein. Es muss genügend Platz vorhanden sein, sodass nach Öffnen der Schaltschranktüre oder des Schaltkastendeckels die Baugruppen direkt und ohne Zuhilfenahme von zusätzlichem Werkzeug zugänglich sind. Dieser Punkt ist besonders bei Frontplatten, auf denen elektrische Baugruppen montiert sind zu beachten. Die Baugruppen müssen ohne ein Ausbauen der Frontplatte zugänglich bzw. auswechselbar sein.

Motoren

  • Gemäss DIN EN 60204-1 muss für jeden Motor mit einer Bemessungsleistung über 0,5 kW, ein Schutz gegen unzulässige Erwärmung vorgesehen werden. Dies kann durch Strombegrenzung erreicht werden. Es müssen Motorschutzschalter oder thermische Überlastrelais eingesetzt werden. Bei Servomotoren oder Motoren die von einem Frequenzumrichter angetrieben werden, ist dies nicht erforderlich, da die Steuerungen bereits einen eingebauten Motorschutz haben.

  • Bei Drehstrommotoren welche nicht von einem Frequenzumrichter angetrieben werden, muss eine Drehfeldüberwachung (三相保护器) im Schaltschrank vorhanden sein.

Beschriftungen

  • Alle Beschriftungen an der Maschine müssen in Englischer oder Deutscher Sprache ausgeführt sein.

  • Alle elektrischen Baugruppen im Schaltschrank müssen beschriftet sein. Diese Beschriftung muss mit dem Elektro-Schaltplan übereinstimmen.

  • Alle Pneumatischen Baugruppen müssen beschriftet sein. Diese Beschriftung muss mit dem Pneumatik-Plan übereinstimmen.

Erdung

  • Die Schaltschranktueren müssen geerdet werden.

  • Das Schaltschrankgehäuse muss geerdet werden.

  • Die Montageplatte des Schaltschranks muss geerdet werden.

  • Der Maschinenrahmen muss separat geerdet werden.

  • Alle elektrischen Betriebsmittel mit der Nennspannung 230 V oder 400 V (z.B. Motoren, Pneumatik-Baugruppen, Leuchten...) müssen separat geerdet werden.

Not-Halt

  • An folgenden Stellen müssen Not-Halt-Taster angebracht sein:<br>- An jeder Bedienstation (z.B. am Bedien-Panel).<br>- An allen den Orten, an denen ein Eingriff in die Maschine notwendig ist (z. B. Arbeitsprozesse mit einer Tippschalterfunktion).<br>- An allen Orten, wo eine Mensch-Maschinen-Interaktion stattfindet (beispielsweise Belade-/Entladebereiche).

  • Not-Halt-Schalter müssen zweikanalig ausgeführt sein. Das heisst, jeder Not-Halt-Taster muss zwei Öffner-Kontakte (NC) haben.

  • Alle Sicherheitsrelevanten Baugruppen (z.B. Not-Halt-Taster, Türschalter, Lichtvorhänge...) müssen zweikanalig ausgeführt sein. Diese Sicherheitsrelevanten Baugruppen müssen alle über ein Sicherheitsrelais gesteuert werden (Baugruppen in Reihe schalten!). Das Sicherheitsrelais muss ein Schütz ansteuern, welches die zu stoppenden Antriebe spannungsfrei schaltet.

  • Um auf dem User-Interface Informationen über gedrückte Not-Halt-Taster anzeigen zu können, ist ein dritter Kontakt nötig. Dieser Kontakt kann von der PLC ausgewertet werden.

  • Alle Not-Halt-Schalter müssen mit einem gelben Markierungsring ausgerüstet sein.

User-Interface

  • Es müssen mehrere Passwortgeschützte Benutzerebenen vorhanden sein. So soll sichergestellt werden, dass kritische Einstellungsparameter nicht von jedem beliebigen Mitarbeiter verändert werden können.

Berührungsschutz vor beweglichen Teilen

  • Alle beweglichen Teile der Maschine von denen eine Gefahr ausgehen kann, müssen durch Schutzabdeckungen oder Schutztüren abgeschirmt werden. Hierbei ist darauf zu achten, dass auch bei Durchführungen bzw. Öffnungen, ein Berühren der beweglichen Teile nicht möglich ist. Ein Mindestabstand von mindestens 80 cm zu den beweglichen Teilen ist einzuhalten.

Finishing

  • Die Schweißnähte müssen sauber, durchgängig und gut poliert sein. Punktschweißnähte sollen unbedingt vermieden werden.

  • Die Maschine muss frei sein von Rost, Flugrost, Schmutz oder Kratzern.

  • An der Maschine sollen keine Senkkopfschrauben verwendet werden. Alle verwendeten Schrauben müssen aus rostfreiem Stahl gefertigt sein.

Transport

  • Die Hebepunkte für den Gabelstapler müssen markiert werden. Bitte entsprechende Aufkleber anbringen.

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